Mit kaum einem anderen Werk des 18. Jahrhunderts hat Mendelssohn sich während seiner Dirigentenkarriere so häufig auseinandergesetzt wie mit Händels Oratorium "Israel in Egpyten". Als großer Verehrer Händels und der Alten Musik brachte er dann schließlich das Werk beim Niederrheinischen Musikfest am 26. Mai 1833 in Düsseldorf erfolgreich wieder zur Aufführung – und weitere sollten folgen. Die Partitur des Werkes hatte Mendelssohn in London entdeckt und seine kritische Überprüfung der verfügbaren Editionen anhand dieser Originalquellen zeichnete seine Aufführung aus. So fand bei der Düsseldorfer-Aufführung erstmals das Etikett "nach der Originalpartitur" Verwendung. Zusätzlich fand man mit Hilfe des Londoner Dirigenten George Smart ein altes Textbuch, das - so Mendelssohn - "unter Händel gebraucht worden". Die durchweg positiven Zeitungskritiken zu den Aufführungen Mendelssohns lobten vor allem "die deutliche Aussprache, auf welche so selten Rücksicht genommen wird."