Der Meininger Hofkapellmeister Johann Ludwig Bach gehört zu jenen Mitgliedern der weit verzweigten Musikerfamilie, die sich um ihren weltlichen Ruhm nicht sonderlich kümmerten und sich damit begnügten, ein bodenständiges und arbeitsames Leben zu führen.
Von Johann Ludwig Bachs einstmals vermutlich recht umfangreichem Schaffen ist nur wenig erhalten geblieben - knapp zwei Dutzend geistliche Kantaten, etwa ein Dutzend Motetten, eine Messe, eine große Trauermusik, eine weltliche Huldigungsmusik sowie ein Instrumentalwerk zweifelhafter Echtheit. Speziell die Kantaten haben immer wieder die Aufmerksamkeit der Forschung auf sich gezogen, da nicht weniger als 18 von ihnen durch Johann Sebastian Bach überliefert wurden, der sie 1726 in seinem dritten Amtsjahr als Thomaskantor in Leipzig aufführte. Die Musikpraxis hat sich dieser Werke indes noch kaum angenommen.
Rezensionen:
,,Diese 3-CD-Box enthält fast das gesamte überlieferte geistliche Werk, das von Johann Ludwig Bach (1677-1731), einem entfernten Verwandten Johann Sebastians, erhalten ist. Einfallsreiche Stücke, die im Stil etwa an Michael Haydn erinnern."
Audio, Oktober 2011
"Die auslandende 'Trauermusik' wartet mit einem farbenprächtig prangenden, zweigeteilten Orchester auf. Dem insgesamt dennoch schlichten Stil dieser Werke tragen Hermann Max und die Rheinische Kantorei vorbildlich Rechnung. Der Chor beeindruckt durch eine makellose Diktion und bewegt sich, solistisch oder voll besetzt, elegant durch die zahlreichen Koloraturpassagen. Die Solisten zeigen Subtilität in der Umsetzung von Affekten."
FonoForum 05/98